Die SP verlangt mit ihrer Volksinitiative für eine soziale Einheitskasse die soziale Prämiengestaltung nach wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit der Versicherten.
In Anbetracht der Tatsache, dass das durchschnittliche Einkommen eines SP-Mitglieds ungefähr anderthalb mal so hoch ist, wie das mittlere Einkommen eines Unternehmers, haben die SP-Mitglieder mit dieser Forderung eine echt soziale Umverteilung angepeilt, ohne Rücksicht darauf, dass sie selber zu den wichtigsten Nettozahlern dieser Umverteilung gehören werden. Diese Solidarität mit den Ärmsten in unserer Gesellschaft ist zu anerkennen und spricht für die Annahme der Initiative.
Die Kontrolle dieser Einheitskasse und somit die Macht über mehr als 20 Milliarden Franken pro Jahr soll jedoch je zu einem Drittel von Vertreterinnen der Versicherten, des Gesundheitswesens und der Behörden ausgeübt werden. Es steht zu erwarten, dass somit die Macht mehrheitlich bei SP-Vertreterinnen liegen wird. Eigentlich müssten ja in einem demokratischen Staat die Vertreterinnen der Behörden auch die Vertreterinnen der Versicherten sein. Wie und von wem diese Vertreterinnen der Versicherten ausgewählt werden sollen, lässt sie Initiative offen. Eine Volkswahl ist jedenfalls nicht vorgesehen.
Wenn das Umlageverfahren nun von den Initianten mit der AHV oder der ALV verglichen wird, leuchten die Alarmlampen auf: Die ALV ist eine „Versicherung“, wo diejenigen 14% der arbeitenden Bevölkerung, die als Unternehmer oder Selbständige qualifiziert werden, zwar einzahlen müssen, aber nicht bezugsberechtigt sind, auch wenn sie ohne Arbeit in die tiefste Not geraten sind.
Nachdem nun die SP in der Konkretisierung der angepeilten Umverteilung auch wieder davon Abstand genommen hat, dass Einkommen über 100'000 Franken höher als heute belastet werden sollen – sie will ja nicht ihre eigenen Parteimitglieder belasten! –, ist absehbar, worauf die Initiative hinausläuft. Wie bei der ALV wird man die Umverteilung so gestalten, dass sie von ärmeren Unternehmern zu reicheren SP-Mitgliedern und der von ihnen betreuten Klientel fliesst.
Wenn die SP fordert, die Einheitskasse sei wie die ALV zu gestalten, heisst dies nichts anderes als, dass die Unternehmer zwar Beiträge zahlen sollen, aber keine Leistungen zu erwarten haben. Wenn sie krank sind, wird man keine Anstrengungen unternehmen sie zu heilen, sowenig wie man heute Anstrengungen unternimmt, sie an den – mehrheitlich von ihnen selbst finanzierten – Sozialleistungen teilhaben zu lassen.
Wenn dann in ein paar Jahren das resultierende kranke Elendsproletariat derer zu gross wird, denen die Linke ALV-Leistungen, Pensionskassenguthaben und Krankenkassenleistungen gestohlen hat, muss man sie nur noch möglichst stillschweigend entsorgen. Im Sinn der heutigen totalen Vernichtungsstratgegie der SP gegen die bösen „Kapitalisten“, „CEOs“ und „Abzocker“ werden die Untermenschen – d.h. die Unternehmer – aus der Einheitskasse bestenfalls die Verbilligung eines Mitgliederbeitrags bei der Exit-Stiftung erhalten.